Präsidentschaftskandidat Oviedo tödlich verunglückt
Der Kandidat für die paraguayischen Präsidentschaftswahlen am 13. April, Lino Oviedo, ist am Abend des 2. Februar bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Dies bestätige der derzeitige Regierungschef Frederico Franco in einer Pressekonferenz am 3. Februar. Oviedo hatte zuvor als Vorsitzender der Partei Nationale Einheit der Ethischen Bürger (UNACE) und Kandidat für das höchste Amt in dem südamerikanischen Land an einer Wahlkampfveranstaltung in Concepción teilgenommen.
Laut offiziellen Angaben habe ein schweres Gewitter den Absturz des Hubschraubers verursacht. Rettungsmannschaften konnten nur noch die Überreste der Maschine bergen. Neben dem 69-jährigen Oviedo kamen auch sein Leibwächter und der Pilot der Maschine ums Leben. Der Pressesprecher von UNACE, César Durant, machte deutlich, dass die Partei von einem politischen Anschlag ausgeht und nicht an einen Unfall glaubt. „Es handelt sich um einen politischen Mord. Oviedo hätte niemals einen Flug inmitten eines Gewitters gestartet", sagte er in einem Radiointerview.
Oviedo hatte bereits bei den Präsidentschaftswahlen 2008 für die rechtsgerichtete UNACE kandidiert und war damals mit knapp über 20 Prozent der Stimmen Dritter geworden. Der ehemalige General spielte bei dem Putsch, der 1989 zur Absetzung des Diktators Stroessner führte, eine entscheidende Rolle. 1996 wurde er für einen gescheiterten Putschversuch gegen den damaligen Präsidenten Juan Carlos Wasmosy zu zehn Jahren Haft verurteilt. Daraufhin floh er für mehrere Jahre ins Exil nach Brasilien, bevor er 2004 zurückkehrte und seine Haftstrafe antrat. Nach drei Jahren wurde er frei gelassen und war seit dem in der Politik aktiv. (aj)