Präsident Santos denkt über Drogen-Legalisierung nach
Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos hat in der Debatte über eine Entkriminalisierung von Drogen einen weiteren Vorstoß gewagt. Während des traditionellen Literaturfestivals in Cartagena sagte Santos in einer Diskussion, die Legalisierung von Drogen sei akzeptabel für Kolumbien, wenn der Rest der Welt diese Entscheidung ebenfalls treffe. Es dürfe in dieser Diskussion keine Tabus geben, sagte Santos weiter. "Man muss nach Alternativen suchen." Der Drogenhandel sei in erster Linie für die Gewalt verantwortlich, denn die Drogeneinnahmen finanziere die gewalttätigen Gruppierungen.
An der Diskussion nahmen neben Santos auch die Schriftsteller Sergio Ramírez (Nicaragua), Carlos Fuentes (Mexiko) sowie Sergio Gamboa und Juan Gabriel Vásquez (Kolumbien) teil. Ramírez erklärte, Mittelamerika sei in einer tragischen Position, denn seine geographische Lage mache es zu einer Durchgangsstation für die Drogenkartelle. Guatemala sei deshalb eine Filiale des Infernos. "Der Ausweg ist, die Entkriminalisierung", sagte Ramirez unter Beifall der Zuhörer. (TK)