Polizei nimmt Häuptling der Tupinamb? gewaltsam fest
Nach Angaben des Indianischen Missionsrates (CIMI) sind am Mittwochmorgen (10.März) fünf bewaffnete Polizeibemate gewaltsam in das Haus des Indigenensprechers der Tupinambà Rosivaldo Ferreira da Silva eingedrungen. Sie verhafteten ihn ohne Angabe von Gründen. Mitglieder der Gemeinde berichten davon, dass im Haus Ferreiras mehrere Möbel von den Polizisten zerstört wurden. Der CIMI, Projektpartner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, verurteilte die Verhaftung. Ein Sprecher des CIMI bezeichnete die Aktion als illegal, da sie ohne Vorankündigung in der Morgendämmerung und unverhältnismäßig gewaltsam vorgenommen wurde.
Ferreira ist der Sprecher von 130 Familien der Tupinambà in der indigenen Gemeinde Serra do Padeiro im brasilianischen Bundestaat Bahia. Nach Angaben seiner Familie wurde er mehrfach mit dem Tod bedroht.
Willkürliche Verhaftungen sind nicht die ersten Übergriffe solcher Art auf die Tupinambà. Die Regierung vesucht schon seit Jahren die indigne Bevolkerung aus der Region zu vertreiben. Zahlreichen Familien der Tupinambà droht die Zwangsumsiedlung. Sie haben im Jahre 2000 Gebiete in der Region besetzt, die von ihren Vorfahren besiedelt wurden. Die Verfassung gibt ihnen eigentlich das Recht dazu. Die Regierung akzeptiert die Besetzung aber nicht. Die Ansprüche auf das Land bleiben ungeklärt. Im Oktober 2008 ging die Regierung äußerst brutal gegen die Bewohner der Gemeinde vor. Es gab zahlreiche Verletzte. (aj)
Quelle: Adital