Politiker in Oaxaca ermordet
Der regionale Vorsitzende der Partei der Demokratischen Revolution (PRD), Nicolas Estrada Merino, wurde am Donnerstag, 27. Juni, tot aufgefunden. Es weist alles darauf hin, dass der Politiker ermordet wurde, nachdem er vor knapp zwei Wochen als vermisst gemeldet wurde. Merino verschwand, als er sich auf dem Weg von seinem Haus zu dem seiner Schwester befand. Sein Auto wurde wenige Tage später ausgebrannt gefunden. Seine Leiche weist drei Schusswunden in den Kopf auf. Der genaue Tathergang soll nun nach Angaben der Behörden vor Ort in einer umfassenden Untersuchung aufgeklärt werden.
Lokale Medien stellen einen Zusammenhang zwischen den am 07. Juli anstehenden Regionalwahlen und dem Mord an Nicolas Estrada Merino her. Bei den Wahlen werden 153 Bürgermeister gewählt. Merino galt als linksorientierter Politiker, der einigen ein Dorn im Auge gewesen sein könnte. Auch im benachbarten Bundesstaat Guerrero wurde zu Beginn dieses Monats ein PRD-Politiker, der sich für die Verbesserung der Infrastruktur und die Einhaltung der Menschenrechte in seinem Staat einsetzte, umgebracht, nachdem er und sieben weitere Aktivisten offensichtlich entführt wurden.
Andere Beobachter hingegen sehen den Tod der beiden PRD-Politiker nicht In Verbindung zu ihrer politischen Tätigkeit, sondern eher im Kontext der Drogenkartelle und der generell weit verbreiteten Gewalt in Mexiko. Sowohl Oaxaca als auch Guerrero gelten als Bundestaaten mit einer geringen Präsenz von Polizei und anderen staatlichem Institutionen. Sie sollen folglich fest in der Hand der Kartelle sein. (aj)