Peña Nieto erhöht Militärpräsenz in Michoacan
Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto hat mehrere Einheiten der nationalen Armee unter der Leitung des Generals Alberto Reyes Vaca in den westmexikanischen Bundesstaat Michoacan beordert. Die Einheiten sollen den in der Region blühenden Drogenhandel unter Kontrolle bringen. Michoacan gilt als einer der mexikanischen Staaten, der bisher durch eine niedrige Präsenz der Staatsgewalt geprägt war. In den vergangenen Wochen soll laut Medienberichten das Kartell „The Nights Templar“ die Kontrolle in der Region übernommen haben. Die Bürger vor Ort reagierten mit Aufstellen von Bürgermilizen, um die Ordnung wieder herzustellen.
Das Militär soll jedoch nicht nur die Drogenkartelle unter Kontrolle bringen. Seit Anfang April kam es in Michoacan auch immer wieder zu Protesten gegen die Untätigkeit der neuen Regierung. Die Protestanten blockierten wichtige Zufahrtstraßen und die Bürgermilizen stürmten die Polizeireviere. Die Bewohner der Region zeigten sich bei der Ankunft der Einheiten zu Beginn dieser Woche hoffnungsvoll. Sie wünschen sich, dass die Militärpräsenz, einen dauerhaften Frieden in Michoacan erwirken kann.
Die Operation in Westmexiko ist der erste spezielle Militäreinsatz gegen die Drogenkartelle seit Enrique Peña Nieto im vergangenen Dezember das Amt des Präsidenten übernommen hat. Bisher betonte er, den Kampf gegen die Drogen, den sein Vorgänger Felipe Calderon seit 2006 hauptsächlich mit dem Einsatz von Soldaten führte, nicht in ähnlicher Weise fortzusetzen. (aj)