Parlamentarier will kinderarme Familien belohnen
Empörung in Kolumbien: Die katholische Kirche des Landes stößt sich am Vorstoß eines Parlamentsabgeordneten, Prämien für Familien aus Armenvierteln zu zahlen, wenn sie nicht mehr als zwei Kinder bekommen. "Rund 48 Prozent der Frauen sind ungewollt schwanger; die Hälfte der Schwangeren ist alleinerziehend, und es gibt eine hohe Zahl minderjähriger Mütter", begründete Holger Horacio Diaz von der Partei "Integracion Nacional" im Radiosender RCN seinen Vorschlag.
Ziel müsse sein, dass es statistisch nur zwei Kinder pro Familie gebe, so Diaz weiter. Vor allem kinderreiche Familien aus den Armenvierteln sorgten dafür, dass in Kolumbien derzeit im Schnitt 2,35 Kinder pro Familie auf die Welt kämen.
Der Generalsekretär der nationalen Bischofskonferenz, Weihbischof Juan Vicente Cordoba, kritisierte den Vorstoß als Schritt hin zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. "Alle Kinder aus allen sozialen Schichten haben das Recht auf Arbeit, Erziehung, medizinische Versorgung." Es dürften keine finanziellen Unterschiede zwischen kinderarmen und kinderreichen Familien gemacht werden.
Quelle: kna