Papst fordert Ende der Gewalt
Papst Franziskus hat zum Ende der Gewalt in Venezuela aufgerufen. Das Land brauche einen neuen Weg des Dialogs und der Begegnung, sagte er am Sonntag, 1. März 2015, bei seinem Angelusgebet auf dem Petersplatz. Die Würde jedes Menschen müsse geachtet werden. Er bete besonders für den Schüler, der in dieser Woche bei Auseinandersetzungen mit der Polizei in der Stadt San Cristobal ums Leben gekommen war. Der 14-Jährige war von einem Gummigeschoss am Kopf getroffen worden.
In dem südamerikanischen Land hat sich die Menschenrechtslage nach Aussage des venezolanischen Kardinals Jorge Urosa Savino zuletzt verschärft. Der Erzbischof von Caracas hatte in der vergangenen Woche den sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro aufgefordert, eine umstrittene Resolution zum Einsatz von tödlichen Schusswaffen zur Kontrolle von Protesten außer Kraft zu setzen.
Ähnlich äußerte sich Bischof Mario Moronta aus San Cristobal aus der Unruheprovinz Tachira, der die Sicherheitskräfte aufforderte, auf den Einsatz von unangemessener Waffengewalt zu verzichten. Moronta rief die Sicherheitskräfte dazu auf, die Menschenrechte ebenso zu respektieren wie das in der Verfassung verankerte Demonstrationsrecht der Bürger.
Unterdessen verhängte die Regierung Venezuelas am Wochenende laut Medienberichten ein Einreiseverbot gegen den früheren US-Präsidenten George W. Bush und andere prominente US-Politiker. Präsident Maduro erklärte, er reagiere damit auf ein entsprechendes Einreiseverbot der USA für venezolanische Regierungsmitglieder. Anfang Februar war mehreren venezolanischen Politikern mit dem Verweis auf eine Beteiligung an Menschenrechtsverbrechen die Einreise in die USA verweigert worden.
Quelle: KNA, Foto: Jeffrey Bruno, CC BY-NC-ND 2.0