Organisatoren der Proteste gegen "Conga" droht Strafverfolgung
Den Organisatoren des „Marsch für das Wasser“ und gegen die Goldförderung des geplanten Bergbauprojektes Conga von Anfang Februar diesen Jahres droht Strafverfolgung. Vergangenen Dienstag wurden Luís Díaz Chávez, Sekretär der Lehrergewerkschaft in der Region Cajamarca (SUTEP ) und César Aníbal Tafur Tacilla, Sekretär der regionalen Baubehörde verhaftet, nach Protesten aus der Bevölkerung jedoch wieder freigelassen. Beide sind Mitglieder der Organisation (NRO) „Frente de Defensa Ambiental en Cajamarca“ und waren aktiv an der Organisation des Protestmarsches beteiligt. Ebenfalls festgenommen wurde der Vorsitzende dieser Organisation, Wilfredo Saavedra.
Die Behörden fordern von allen drei ursprünglich Verhafteten, dass sie vor Gericht Aussagen zurücknehmen, die sie während eines Streiks gegen das Minenprojekt Conga im vergangenen Jahr gemacht hatten, wie die peruanische Zeitung „La República“ berichtet.
Prüfung des Vorwurfs der Verkehrsbehinderung
Zudem leitete die Staatsanwaltschaft von Cajamarca unter anderem wegen Behinderung des Straßenverkehrs rechtliche Voruntersuchungen gegen die Organisatoren des Marsches ein. Betroffen von diesem Schritt sind auch der Präsident des Departments Cajamarca, Gregorio Santos und dessen Vizepräsident César Aliaga Díaz, der Leiter der NRO Grufides, Pater Marco Arana, der Ingenieur und Umweltaktivist Reynaldo Nuñez Campos, Leiter der regionalen Gesundheitsbehörde sowie der Ingenieur der NRO Grufides, Sergio Sánchez Ibáñez, der vor einer Woche in der Nationalen Menschenrechtskoordinationsstelle (CNDDHH) eine alternative Umweltstudie von Robert Moran vorgestellt hatte.
Soziale und Menschenrechtsorganisationen verurteilten dieses Vorgehen der Behörden als politisch motiviert. Die „Frente de Defensa Ambiental en Cajamarca“ bezeichnet die Verhaftung von Saavedra als „willkürlich“.
Umstrittener Goldtagebau
Das in den Distrikten Huasmín, Sorochuco und Encañada geplante Goldtagebauprojekt „Conga“ der Minengesellschaft Yanacocha ist mit 4,8 Mrd. US-Dollar Investitionen veranschlagt und soll in 19 Jahren mehr als 15 Mrd. US-Dollar einbringen. Betreiber ist mit dem Konzern Yanacocha der größte Goldförderer Südamerikas. Für das geplante Bergbauprojekt will die Bergbaugesellschaft vier Seen verlegen, deren Wasser essentiell für die Versorgung der Region ist. Gegner der Mine fürchten gravierende Schäden für den natürlichen Wasserkreislauf und negative Auswirkungen auf die Wasserstände von Flüssen.
Für den 21. und 22. März haben verschiedene Organisationen zu einem erneuten Streik in Cajamarca aufgerufen. (bh)