Opposition wünscht sich Kirche als Vermittler
Wenige Tage nach dem Aufruf der oppositionellen Studentenbewegungen in Venezuela hat auch Oppositionsführer Henrique Capriles die katholische Kirche als Vermittler zur Lösung der politischen Krise ins Gespräch gebracht. Die Kirche könne als Schiedsrichter agieren, die das südamerikanische Land im Ganzen repräsentiere, sagte Capriles am Montag, 24. Februar 2014 (Ortszeit).
Capriles forderte als Bedingungen für die Aufnahme von Gesprächen mit Präsident Nicolas Maduro die Beendigung der Kriminalisierung der Proteste, die Freilassung der politischen Gefangenen, insbesondere von Oppositionspolitiker Leopoldo Lopez, der seit vergangener Woche wegen Anstachelung zur Gewalt im Militärgefängnis einsitzt, und einen Zugang zu den staatlichen Medien.
Am Montag blieb der Regierungschef von Miranda einer von Maduro einberufenen Konferenz aller Gouverneure fern. "Das Einzige, was er wollte, war ein Foto mit einem Handschlag", kritisierte Capriles, der das Treffen eine Show-Veranstaltung nannte. Solange die Regierung auf die Proteste mit Repression reagiere, werde er keiner Gesprächseinladung folgen.
In Venezuela gibt es seit Tagen Massendemonstrationen gegen Lebensmittelknappheit, Inflation und Zensur. Bei den Unruhen kamen bislang 13 Menschen ums Leben. Fast 300 Menschen wurden verhaftet. Die Regierung wirft der Opposition vor, durch die Proteste einen Regierungsumsturz provozieren zu wollen.
Die Venezolanische Bischofskonferenz hatte am Wochenende ihr grundsätzliches Einverständnis mitgeteilt, an einem konstruktiven Dialog teilzunehmen. Präsident Maduro hat für Mittwoch zu einer Friedenskonferenz eingeladen. Die Opposition hat am gleichen Tag zu einem Protestmarsch der Frauen aufgerufen.
Quelle: KNA