Opposition übergibt Menschenrechtsbericht
In Venezuela hat das Oppositionsbündnis "Tisch der Einheit" (MUD) den Außenministern des südamerikanischen Staatenbundes UNASUR einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen in dem seit Monaten von sozialen Unruhen erschütterten Land übergeben. "Die Außenminister haben sich Fall für Fall unseren Standpunkt angehört und werden nun mit der Regierung sprechen", zitiert die Tageszeitung "La Verdad" (Onlineausgabe) MUD-Generalsekretär Ramon Guillermo Aveledo.
Zuletzt waren die Gespräche ins Stocken geraten. Der Vatikan hatte sich bereiterklärt, als Vermittler zwischen den beiden verfeindeten politischen Lagern zur Verfügung zu stehen. Der Besuch des vatikanischen Kardinalstaatsekretärs Pietro Parolin, über den venezolanische Medien spekuliert hatten, wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Bei der Übergabe des Menschenrechtsberichts war jedoch auch Vatikanbotschafter Erzbischof Aldo Giordano anwesend.
Bei den seit mehr als drei Monaten andauernden Protesten gegen die sozialistische Regierung von Staatspräsident Nicolas Maduro sind nach offiziellen Angaben bislang rund 40 Menschen ums Leben gekommen. Die Demonstrationen richten sich gegen Lebensmittelknappheit, hohe Kriminalität, Polizeigewalt und staatliche Zensur. Die venezolanische Regierung bezeichnet die Proteste als Putschversuch und ließ zahlreiche Oppositionspolitiker unter dem Vorwurf verhaften, für die Gewalt verantwortlich zu sein.
Menschenrechtsorganisationen erheben schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte. Inzwischen hat die Justiz gegen mehrere Dutzend von ihnen Anklage wegen Mordes und Folter erhoben. Politische Konsequenzen gab es bislang nicht.
Quelle: KNA