Ombudsman fordert Verbesserungen im Strafvollzug
Die Behörde des panamaischen Ombudsmans weist in einem Bericht auf die Defizite des Strafvollzugs im Land hin. Neben einer Überfüllung der Gefängnisse ist die Rede von einer Justiz, die nur schleppend arbeite, und einem hohen Grad an Korruption. Laut Statistik sitzen in Panamas Haftanstalten derzeit 12.508 Personen ein. Die Kapazität der 22 Strafeinrichtungen ist allerdings nur auf 7.395 Gefangene ausgerichtet. Obwohl Panama in Mittelamerika in Sachen Kriminalität und Gewalt vergleichsweise gut dastehe, liege das Land hinsichtlich der Quote an Gefängnisstrafen an erster Stelle.
Überfüllung der Gefängnisse
51 Prozent der Inhaftierten seien zwischen 18 und 30 Jahre alt, 64 Prozent von ihnen warteten noch auf ihre Verurteilung. Der Bericht bemängelt eine zu häufige Anwendung der Untersuchungshaft. Diese rufe sowohl in psychischer als auch in sozialer Hinsicht die gleichen schädlichen Wirkungen hervor wie eine Haftstrafe, heißt es. Hier müsse über alternative Maßnahmen nachgedacht werden. Stark verbesserungsfähig seien die gesundheitlichen Verhältnisse in den Gefängnissen, die durch die Überbelegung noch verschärft würden. Hiervon seien nicht nur die Insassen, sondern auch die im Strafvollzug arbeitenden Personen betroffen.
Recht auf Bildung
Schutzbedürftigen Gruppen von Gefangenen wie Indigene und Frauen komme nicht die gebührende Aufmerksamkeit zu. Generell müsse Misshandlungen ein Riegel vorgeschoben werden, die Rechte der Inhaftierten seien zu achten, zum Beispiel das Recht auf Bildung oder auf Kontakt mit ihren Familien. Als konkrete Maßnahmen fordert der Bericht unter anderem den Bau neuer Strafanstalten und verstärkte Resozialisierungs-Anstrengungen. (bs)