Notstand in der Amazonas-Region
Der peruanische Präsident Ollanta Humala hat gestern in Teilen der Amazonas Region einen 60-tägigen Notstand verhängt. Der Grund dafür sei die Anwesenheit von Drogenhändlern und Mitgliedern der terroristischen Vereinigung Leuchtender Pfad in der Region, hieß es in der Mitteilung der Regierung. In den betroffenen Teilen Perus protestieren außerdem seit einigen Tagen die ansässigen Kokabauern gegen die Ausrottung der Pflanze. Humala hatte nach wenigen Wochen im Amt Zusagen an die USA gemacht, ein bereits gestopptes Programm zur Zerstörung der Kokapflanze wieder aufzunehmen. Daraufhin haben 600 Protestanten am Wochenende die Hauptverbindungsstraßen zwischen Lima und dem Ucayali Department blockiert.
Polizei und Militär sollen laut Präsident Humala für die Sicherheit in der Region sorgen und eine reibungslose Grundversorgung für die Bevölkerung vor Ort garantieren. Der Notstand gilt für die Bezirke Cholón (Provinz Maranhão), Monzón (Provinz Huamalíes), in der Provinz Leoncio Prado (Departement Huánuco), der Provinz Tocache (Departement San Martín) und der Provinz Padre Abad (Departement Ucayali).
Der Direktor der Nationalen Kommission für die Entwicklung eines Lebens ohne Drogen, Ricardo Soberón, reagierte gestern im Kongress auf Kritik von unterschiedlichen Seiten. Er habe die Protestanten dazu aufgefordert, die Kanäle der Kommunikation zu öffnen, um in einen Dialog treten zu können. „Die Blockierung von Straßen kann kein Instrument für Gespräche sein“, so Soberón. (aj)