Nicaragua-Kanal: Kirche will Veröffentlichung der finalen Route
Die katholische Kirche Nicaraguas hat die Regierung von Präsident Daniel Ortega aufgefordert, die Bevölkerung über die Route des geplanten Nicaragua-Kanals zu informieren. Zuvor hatte der Sprecher des Kanal-Kommission, Telemaco Talavera, eine Änderung des Streckenverlaufs angekündigt. "Wir hoffen, dass wir bald den endgültigen Routenverlauf kennen werden, damit wir alle Klarheit haben", sagte Bischof Rolando Jose Alvarez Lagos von Matagalpa der Tageszeitung "La Jornada" (Dienstag Ortszeit).
Alvarez erklärte zugleich, dass sich die Bischöfe mit unabhängigen wissenschaftlichen Experten treffen werden, um deren Einschätzungen zu dem umstrittenen Mega-Projekt einzuholen. Unterdessen kündigte der Sprecher der Protestbewegung Defensa de la Tierra, Octavio Ortega, neue Aktionen gegen das Bauwerk an. "Es hängt von der Regierung ab, ob es innerhalb des nächsten Monats einen Generalstreik geben wird", sagte Ortega, der verbindliche Antworten vom sandinistischen Kabinett zu offenen Fragen rund um das Projekt fordert.
Der Nicaragua-Kanal soll nach bisherigen Plänen von der Mündung des Rio Punta Gorda an der Karibikküste zur Mündung des Rio Brito im Osten den Atlantik mit dem Pazifik verbinden. Die Kosten für das Projekt betragen nach offiziellen Angaben rund 50 Milliarden US Dollar. Die Bauarbeiten sollen rund fünf bis sechs Jahre dauern. Das Projekt soll dem bestehenden Panama-Kanal Konkurrenz machen.
Quelle: KNA