Nicaragua-Kanal: Kardinal ruft Präsident zum Dialog auf
Der nicaraguanische Kardinal Leopoldo Brenes Solorzano hat die sandinistische Regierung mit Blick auf die anhaltenden Proteste gegen den Bau des Nicaragua-Kanals zu einem Dialog mit den Kritikern des Milliarden-Projektes aufgefordert. "Der beste Weg, die Probleme zu lösen, ist der Dialog", sagte der Erzbischof von Managua der Tageszeitung "La Prensa" am Sonntag, 11. Januar 2015, Ortszeit.
Präsident Daniel Ortega verfüge Kraft seines Amtes über alle Möglichkeiten, entsprechende Gespräche zu organisieren, fügte der Kardinal hinzu. Zuletzt war es in Nicaragua zu teilweise gewalttätigen Protesten gegen das ambitionierte Projekt gekommen. Kritiker monieren vor allem die fehlende Information über die Auswirkungen, Finanzierung und mögliche Umweltschäden. Von Zwangsumsiedlungen bedrohte Anwohner wandten sich zuletzt an die katholische Kirche.
Der Nicaragua-Kanal soll von der Mündung des Rio Punta Gorda an der Karibikküste zur Mündung des Rio Brito im Osten den Atlantik mit dem Pazifik verbinden. Die Kosten für das Projekt betragen nach offiziellen Angaben rund 50 Milliarden US Dollar. Die Bauarbeiten sollen rund fünf bis sechs Jahre dauern und noch in diesem Monat beginnen. Das Projekt soll dem bestehenden Panama-Kanal Konkurrenz machen.
Quelle: KNA, Foto: Tobias Eder, CC BY 2.0.