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Mexiko |

Neuerliche Angriffe auf Medienhäuser und Journalisten

Kurz nach Mitternacht wurde am gestrigen Mittwoch in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juárez der Sitz der Zeitung “El Diario de Ciudad Juárez“ beschossen, nur wenige Minuten wurden Schüsse auf die Büros von „Kanal 44“ abgefeuert. Verletzt wurde niemand. Der Angriff auf El Diario sei aus einem fahrenden Van mit verdunkelten Scheiben erfolgt, berichtet die Zeitung. Insgesamt hat es in den letzten zehn Tagen sechs Angriffe auf Medien bzw. Medienvertreter gegeben, wobei die Behörden eine Bombendrohung dementierten.

In der vergangenen Woche wurden zwei Anschläge auf die Zeitung “Siglo de Torreón“ im Bundesstaat Coahuila, im Norden Mexikos verübt. Auch bei diesem Angriff vom 27. Februar wurden Schüsse auf den Eingangsbereich abgefeuert. Dabei wurden nach Angaben von CNN-Mexiko zwei Personen verletzt, drei weitere erlitten einen Nervenzusammenbruch. Insgesamt seien 30 Einschüsse aus AK-47-Maschinengewehren gezählt worden. Nach lokalen Presseangaben hätten die Schüsse Bundespolizisten gegolten. Zwei Tage zuvor war bereits eine Patrouille von Bundespolizisten vor dem Eingang der Zeitung beschossen worden.

Schutzgesetz für Pressearbeiter noch nicht umgesetzt

Von den Behörden dementiert wurden Meldungen über die Räumung des Gebäudes von El Siglo de Torreón nach einer Bombendrohung. Am vergangenen Sonntag war in der Stadt Ojinaga im Bundesstaat Chihuahua der Leiter des Online-Portals “OjinagaNoticias”, Jaime González Domínguez an einem Imbiss erschossen worden. Auch wenn die Mörder die Kamera des Journalisten gestohlen haben, gehen die Behörden nach Angaben von „El Informador“ nicht von einem Raubmord aus.

Menschenrechtsorganisationen, wie Komitee zum Schutz von Journalisten CPJ und Amnesty International forderten die mexikanische Regierung auf, den Mord aufzuklären. González habe mehrere Jahre in der lokalen Wochenzeitung Contacto gearbeitet, bis er diese Tätigkeit aufgrund von Drohungen aufgegeben habe, berichtet das CPJ unter Berufung auf einen lokalen Kollegen.

Neuerliche Gewaltwelle

Ende vergangenen Jahres war in Mexiko ein Gesetz zum Schutz von Menschenrechtlern und Journalisten verabschiedet worden, dass jedoch noch immer nicht von allen Bundesstaaten unterzeichnet wurde und daher nicht in Kraft treten kann, kritisierte Amnesty International in einer Erklärung. Lokale Medien berichten von einer neuen Gewaltwelle in den letzten Wochen im Norden Mexikos, bei der es um die Machtverteilung zwischen Drogenkartellen geht. Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Pressearbeiter. (bh)

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