Nasa-Indigene halten Soldaten für 24 Stunden fest
Eine Gruppe der Nasa-Indigenen hat am letzten Wochenende in der kolumbianischen Cauca-Region drei Soldaten für 24 Stunden festgehalten. Sie warfen den Militärs vor, einen ihrer Führer, Alvaro Chocue, in einem Feuergefecht mit Rebellen der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) erschossen zu haben. Die drei Soldaten wurden erst frei gelassen, als sie dem Stamm der Nasa zusagten, den Tod von Alvaro Chocue genauestens zu untersuchen.
Seit dem Sommer vergangenen Jahres kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen den Nasa-Indigenen und dem in der Cauca-Region stationierten Militär. Die Nasa werfen den Soldaten vor, dass sie durch ihre Anwesenheit immer wieder in Mitleidenschaft des Konflikts zwischen Rebellen und Militär gezogen würden. Die Präsenz des Militärs in der Region um Toribio im Südwesten Kolumbiens sei nach Ansicht der Indigenen dafür verantwortlich, dass es in den letzten Monaten vermehrt zu Attacken der FARC gekommen sei.
Im Juli 2012 kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Nasa und den stationierten Soldaten, als eine Gruppe der Indigenen den Militärstützpunkt besetzte und die Soldaten von dort vertreib. Das Militär und die örtliche Polizei setzten anschließend Tränengas gegen die Nasa ein. Damals wurden mehr als 20 Menschen verletzt. Die Nasa konfrontierten auch die FARC-Rebellen und forderten sie auf, aus der Region abzuziehen. (aj)