Nach Geschlechtern getrennte Ausgangssperre in Peru und Panama
Die strengen Ausgangssperren zur Eindämmung der Corona-Pandemie führen in einigen Ländern Lateinamerikas zu neuen Formen der Diskiminierung. Mitte dieser Woche hatten Regierungen in Peru und Panama geschlechterspezifische Regelungen für ihre Bürgerinnen und Bürger eingeführt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag, 2. April 2020. Der neuen Regel zufolge dürfen in Peru am Montag, Mittwoch und Freitag nur Männer die häusliche Quarantäne verlassen, um Einkäufe und andere lebensnotwendige Erledigungen zu verrichten. An den anderen Wochentagen ist nur Frauen der Gang in die Öffentlichkeit erlaubt. Am Sonntag gilt die Ausgangssperre für alle.
Auch in Panama wurde eine solche Geschlechter-Rotation eingeführt, so Reuters. Verbände für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT) in beiden Ländern kritisierten die Maßnahme als Diskriminierung und forderten Schutz vom Staat. "Wenn eine Transgender-Person, die weiblich aussieht, während der Quarantäne mit ihrem Ausweis, der männlich angibt, auf die Straße geht, wer garantiert, dass sie nicht erniedrigt wird?", beklagt Ricardo Beteta, Aktivistin der Vereinigung Neuer Männer und Frauen in Panama. Über Twitter erklärte die peruanische Trans-Aktivistin Gahela Tseneg Cari Contreras, sie befürchte "eine Reihe von Fällen, bei denen die Rechte auf Identität von Trans-Personen verletzt werden". Perus Präsident Vizcarra versicherte, Polizei und Armee würden "inklusiv" kontrollieren und seien angewiesen sicherzustellen, dass "kein Vorwand zu irgendeiner homophoben Maßnahme" entsteht. (bb)