Mutmaülicher Jesuitenmörder gestorben
Rene Emilio Ponce, salvadorianischer Ex-General und einer der mutmaßlichen Drahtzieher eines spektakulären Mordes an sechs Jesuiten, ist am Montag (Ortszeit) in San Salvador gestorben. Der ehemalige Verteidigungsminister des mittelamerikanischen Landes erlag im Alter von 64 Jahren in einem Militärhospital einer schweren Krankheit. Nach Erkenntnissen der Wahrheitskommission der Vereinten Nationen hatte Ponce 1989 - damals im Range eines Generals der Streitkräfte - die Ermordung des spanischen Geistlichen und Universitätsrektors Ignacio Ellacuria sowie möglicher Zeugen angeordnet.
Bei dem Anschlag am 16. November 1989 tötete die Armee insgesamt sechs Ordensmänner in der Universität von Zentralamerika in San Salvador, unter ihnen führende Vertreter der Befreiungstheologie. Ponce wurde für die Tat nie verurteilt. Insgesamt wurden im Bürgerkrieg in El Salvador von 1980 bis 1992 Zehntausende Zivilisten getötet. Darunter waren auch mehr als 100 Geistliche verschiedener Glaubensgemeinschaften.
Vor zwei Jahren wurden die getöteten sechs Jesuiten posthum von Staatspräsident Mauricio Funes für ihren Einsatz für Menschenrechte, Demokratie und Gerechtigkeit geehrt. Stellvertretend für die Opfer nahmen Angehörige und Mitbrüder die Auszeichnung entgegen. Unter ihnen war auch der Jesuit und Befreiungstheologe Jon Sobrino (72). Er entging seinerzeit dem Attentat, weil er sich auf Vortragsreise im Ausland befand.
Quelle: kna