Mordrate unverändert hoch
Drei Jahre nach dem Start des Programms für die Innere Sicherheit (Pronasci) ist die Mordrate in Brasilien unverändert hoch. Sie liege weiterhin bei 25 Morden pro 100.000 Einwohner, berichtete die Zeitung "Folha de S. Paulo". Die Regierung liege damit weit hinter ihrem Plan, die Rate zu halbieren.
Das Programm Pronasci war im August 2007 gestartet worden. Es sieht unter anderem die Einrichtung von Polizeistationen in Stadtteilen mit besonders hoher Gewalt vor. So wurden in Rio de Janeiro in vormals von Drogenkartellen beherrschten Favelas sogenannte Befriedungseinheiten der Polizei stationiert.
Trotz der Maßnahmen und Investitionen ist die Mordrate im Bundesstaat Rio de Janeiro dem Bericht zufolge von 35 Morden pro 100.000 Einwohner leicht auf 35,8 gestiegen. Insgesamt lagen der Zeitung Daten aus 20 von 27 Bundesstaaten vor. Davon wiesen 15 einen Anstieg der Raten auf. in den übrigen fünf seien die Zahlen zurückgegangen. Am höchsten sei der Anstieg im nordöstlichen Bundesstaat Alagoas, wo die Rate von 58,5 auf 63,4 gewachsen sei.
Das Pronasci-Programm sei wichtig im Kampf gegen Gewalt, reiche aber angesichts der Größe des Problems nicht aus, wurde der Direktor der Nichtregierungsorganisation "Viva Rio", Rubem Fernandes, zitiert. Professor Arthur Trindade Costa von der Universität Brasilia verwies in dem Blatt darauf, dass Geld aus dem Pronasci-Topf in vielen Fällen von den Stadtverwaltungen für andere Zwecke verwendet werde, was die Wirksamkeit des Programmes beeinträchtige.
Quelle: kna