Morddrohungen gegen Gegner von Agua-Zarca-Staudamm
Indigenen-Verbände in Honduras warnen vor einer zunehmenden Eskalation im Streit um den Staudammbau in der Region Río Blanco. Seit April halten Anwohner vom indigenen Volk der Lenca eine Zufahrtstraße zur Baustelle besetzt. Einer aktuellen Erklärung der Indigenen-Organisation COPINH zufolge würden die Demonstranten zunehmend von Sicherheitspersonal der beteiligten Unternehmen bedroht.
So sei COPINH-Aktivist und Bewohner der Lenca-Gemeinde Unión Río Blanco, Roque Domínguez, Ende Juni am frühen Morgen von vier Männern angegriffen worden sowie mit Macheten-Hieben ins Gesicht und auf die Arme schwer verletzt worden, so das Communiqué. Gegen COPINH-Funktionäre seien Klagen eingereicht worden, verurteilt die Organisation die „Kriminalisierung des Protests“ gegen das Wasserkraftwerk in den honduranischen Departamentos Intibucá und Santa Bárbara. Auch „Morddrohungen gegen Gemeindemitglieder durch Söldner“ seien ein Mittel gegen die Staudammgegner.
Unter dem Motto „Die Flüsse werden nicht verkauft“ stellen sich die Anwohner gegen das von den Unternehmen DESA und SINOHYDRO im Bau befindliche Projekt. Schon letztes Jahr wurden Demonstrationen mit Polizeigewalt geräumt. Das umstrittene Vorhaben wird mit einem Kredit von 24,4 Millionen US-Dollar von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika über die „Mittelamerikanische Bank für Wirtschaftliche Integration“ (BCIE) kofinanziert. Honduras will laut Nationalem Entwicklungsplan Strom aus Wasserkraft gewinnen. Agua Zarca soll 21,3 Megawatt Energie beisteuern. (bb)