Mörder von Diana Sacayán bekommt lebenslänglich
Ein argentinisches Gericht hat im Fall des Todes der LGBTI-Aktivistin Diana Sacayán ein historisches Urteil am 18. Juni 2018 gesprochen. Der Fall wurde nicht als gewöhnlicher Mord eingeordnet, sondern unter dem Gesichtspunkt der Diskriminierung von Transsexuellen betrachtet. Der Angeklagte Gabriel David Moreno wurde vor diesem Hintergrund zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Es ist das erste Mal, dass ein solches Verbrechen entsprechend geahndet wird.
Diana Sacayán wurde vor drei Jahren mit 13 Messerstichen brutal in ihrer eigenen Wohnung umgebracht. Die Richter ordneten die Tat als ein „Verbrechen aus Hass gegen die transsexuelle Identität es Opfers ein“. Für die argentinische LGBTI-Gemeinde Argentiniens sind das Urteil und das hohe Strafmaß ein großer Erfolg. Bei der Verlesung des Urteils brach Applaus im Gerichtssaal aus. „Sie hat es verdient. Zum Glück konnten wir es endlich schaffen. (...) Obwohl Diana körperlich nicht mehr anwesend sein kann, leistet sie weiterhin Beiträge, die die Geschichte unseres Landes verändern werden“, sagte ihr Bruder Sasha Sacayán der Tageszeitung El País kurz nach der Verkündung der Entscheidung.
Bedeutende Persönlichkeit für die LGBTI-Gemeinde
Diana Sacayán war ein geachtetes und bedeutendes Mitglied der LGBTI-Gemeinde. Die 40-Jährige kämpfte jahrelang für die Rechte von Transsexuellen. Sie gehörte zu den Aktivsten, die das Gesetz der Geschlechterfreiheit im Jahr 2012 mit auf den Weg brachten. Dies ermöglicht es Argentiniern, ihr selbstgewähltes Geschlecht ohne psychologisches Gutachten oder Operation, anerkennen zu lassen. Argentinien war damals das erste Land weltweit, was ein solches Gesetz verabschiedete. In Lateinamerika hat Chile im letzten Monat nachgezogen. (aj)