Militäroffensive gegen FARC geht weiter
Trotz der vereinbarten Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und führenden Vertretern der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) hält die Militäroffensive gegen die Rebellen unvermindert an. Am Mittwoch kamen insgesamt zehn der Guerillamitglieder bei Angriffen des von der Regierung entsendeten Militärs ums Leben. Ersten Berichten zufolge soll sich darunter auch der enge Freund des FARC-Chefs „Commandante Timochenko“ Jose Epimenio Molina alias „Danilo García“ befinden. Molina wird sowohl national als auch international gesucht. Die USA haben seine Auslieferung wegen Drogenschmuggels gefordert. Kolumbiens Regierung setzte eine Belohnung von 350.000 Euro für das Ergreifen des FARC-Mitgliedes aus.
Dass die Angriffe auf die linksgerichtete Guerilla auch während der Friedensverhandlung zwischen FARC und Regierung weitergehen würden, machte der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos bereits in den vergangen Tagen deutlich. „Die Armee wird sich während der Verhandlungen von keinem Quadratzentimeter Land zurückziehen“, bestärkte das Staatsoberhaupt seine Position in einer Rede vor der Presse. Es seien auch die militärischen Erfolge der letzten Monate, die die Friedensgespräche ermöglicht hätten. Sie hätten den notwendigen Druck auf die Rebellen ausgeübt, so Santos.
Die kolumbianische Regierung und die FARC einigten sich in geheimen Gesprächen auf einen offiziellen Beginn der Friedensverhandlungen in der ersten Oktoberwoche in Oslo. Sowohl die FARC-Führung als auch Santos bewerten dies als eine so noch nicht da gewesen Chance für den Frieden in dem südamerikanischen Land. (aj)