Microsoft und Monsanto investieren in Agrarwirtschaft
Der multinationale Saatguthersteller Monsanto und das Software-Unternehmen Microsoft aus den USA haben gemeinsame Investitionen in Argentiniens Landwirtschaft angekündigt. Die beiden Marktriesen wollen 300 Millionen Reales (92 Millionen US-Dollar) in einen von Microsoft verwalteten Investitionsfonds einzahlen, um "neue Unternehmungen im Agrarsektor zu fördern", zitiert das argentinische Branchenmagazin "InfoCampo" Monsanto-Lateinamerikavertreter Rodrigo Santos.
An der zu Wochenbeginn am Rande des Landwirtschaftsmesse Global Business Forum bekannt gegebenen Allianz nimmt auch das US-Forschungs- und Entwicklungsunternehmen für Mobilfunkkommunikation "Qualcomm" teil - der viertgrößte Chiphersteller der Welt. Man wolle neue digitale Techniken in die Agrarproduktion einführen, so Firmenvertreter. "Wir wollen der Partner von Microsoft in der Landwirtschaft sein", so Santos auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Montag, 5. Juli 2016. "Monsanto wird für Microsoft der Anker im Agrobusiness sein", erklärte Microsoft-Vertreter Franklin Júnior.
Umweltschützer und Kleinbauernverbände warnen seit langem vor den Folgen der Geschäftsmodelle von Monsanto und Microsoft. Dem Saatguthersteller, der den Großteil seiner Einnahmen aus dem Verkauf gentechnisch manipulierter Pflanzen und umstrittenen Agro-Chemikalien wie Glyphosat verdient, wird neben der Beförderung von Monokulturen auch starke Einflussnahme auf politische Entscheidungen durch aggressive Lobbyarbeit vorgeworfen. In den letzten Jahren investiert Microsoft-Begründer Bill Gates über seine Stiftung zunehmend massiv in Gen- und Biotechnik. (bb)
Foto: Mike Mozart,CC BY 2.0.