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Mexiko schickt eine Frau gegen die Mafia

In Mexiko wird künftig eine Frau den Kampf gegen die Mafia führen. Präsident Felipe Calderón hat die angesehene Juristin Marisela Morales Ibanez zur neuen Generalstaatsanwältin ernannt.

Morales hat erst vor einem Monat den Internationalen Preis für mutigen Frauen erhalten, den ihr US-First-Lady Michelle Obama und US-Aussenministerin Hillary Clinton überreicht hatten. Beobachter sahen darin eine „höhere Weihe“ für Morales auch vom Nachbarland USA, das den Kampf gegen den Drogenhandel in Mexiko unterstützt.

Die 40-Jährige hat bis dato die Unterabteilung für die Bekämpfung des Organisierten Verbrechens geleitet. Sie habe in dieser Funktion Mut und Gesetzestreue bewiesen, so Calderón. Ihre Erfahrung und ihr Prestige seien ausschlaggebend in einem derart schwierigen Moment. Calderón hat Ende 2006 der Drogenmafia den Kampf angesagt. Seither starben fast 35.000 Menschen im Drogenkrieg. Ciudad Juárez an der US-Grenze ist die gewalttätigste Stadt der Welt mit rund 120 Morden pro 100.000 Einwohnern.

Büro ein Bunker

Angefangen hat Morales nach ihrem Jurastudium an der staatlichen Universität Unam als Pflichtverteidigerin, dann wurde sie Staatsanwältin in der Hauptstadt. Ihr Büro ist ein Bunker, ein Privatleben nahezu unmöglich, und Morddrohungen gehören zum Alltag der schlanken, brünetten und seit kurzem geschiedenen Mutter zweier Kinder. Seit ihrer Ernennung 2008 gelangen der Regierung spekakuläre Schläge gegen die Führungsstrukturen der Kartelle. Zu ihren ersten Opfern gehörte ihr Vorgänger, Noe Ramirez, dem Zusammenarbeit mit Drogenkartellen vorgewurfen wird und der inzwischen inhaftiert ist. Acht ranghohe Drogenbosse wurden in den vergangenen Monaten festgenommen oder kamen bei Schießereien mit Sicherheitskräften ums Leben

Nachfolgerin des glücklosen Arturo Chavez


Morales Ernennung müssen die Senatoren noch zustimmen. Dabei dürfte es jedoch wegen des Ansehens und der Professionalität der designierten Generalstaatsanwältin keine größeren Hürden geben. Morales ersetzt den glücklosen Arturo Chavez Chavez, gegen dessen Ernennung es Protest von Menschenrechtsorganisationen gegeben hatte, da er schon als Staatsanwalt im Bundesstaat Chihuahua nicht in der Lage gewesen sei, das Verbrechen zu bekämpfen und die Menschenrechte zu schützen. Insbesondere die Aufklärung der Frauenmorde habe er verschleppt. Die US-Botschaft hatte in einem wikileaks zugespielten Bericht Chavez Ernennung als „unerklärlich“ bezeichnet. Chavez reichte nun nach 18 Monaten im Amt seinen Rücktritt ein und erlitt damit das gleiche Schicksal wie sein Vorgänger, Eduardo Medina Mora.

Calderón gab der neuen Staatsanwältin die Aufgabe mit auf den Weg, der Straffreiheit ein Ende zu bereiten. „Die Staatsanwaltschaft muss den Bürgern zeigen, dass die Verletzung des Gesetzes hohe Kosten mit sich bringt und derjenige, der dies tut, bestraft wird.“ In Mexiko werden knapp 90 Prozent aller Straftaten nicht geahndet.

Autorin: Sandra Weiss, Puebla

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