Menschenrechtler fordern Schutz für Kleinbauern
Menschenrechtler haben die Gewalt gegen Bauernaktivisten in Honduras angeprangert. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten 14 Nichtregierungsorganisationen das Vorgehen der Behörden im Landkonflikt zwischen Bauern und Palmölproduzenten in der Region Bajo Aguan, wie die internationale Menschenrechtsgruppe FIAN am Dienstag in Köln mitteilte. Die Regierung des mittelamerikanischen Landes müsse für den Schutz der Kleinbauern und die Aufklärung der jüngsten Mordanschläge gegen Aktivisten sorgen.
Auslöser für den Konflikt an der honduranischen Karibikküste sind FIAN zufolge die Aktivitäten internationaler Palmölproduzenten, die in Bajo Aguan in großem Stil investieren wollen. Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der ölpalme gewonnen und kommt außer in der Nahrungsmittelindustrie auch bei der Gewinnung von Agrar-Treibstoffen zum Einsatz. FIAN wirft den Behörden vor, die Konzerne bei der Vertreibung der Bauern von ihren Ländereien zu unterstützen.
Wiederholt kam es demnach Ende August zu brutalen Übergriffen der Polizei gegen protestierende Bauern in der Hauptstadt Tegucigalpa und der Ortschaft Planes im Department Colon. Dabei seien Menschen verletzt und willkürlich festgenommen worden. Am 26. August wurde laut FIAN ein Bauernaktivist durch Schüsse von Unbekannten schwer verletzt. Einen Tag später hätten ebenfalls unbekannte Täter den Sekretär der Bauerngenossenschaft El Tranvio erschossen. "Die Repression muss ein Ende haben, die Morde müssen aufgeklärt werden. Der Landkonflikt muss gelöst werden", forderte die Menschenrechtsorganisation.
Quelle: KNA