Menschen mit Behinderung protestieren in La Paz
In Bolivien haben behinderte Demonstranten ihrer Forderung nach einer Erhöhung der staatlichen Unterstützung mit einer ungewöhnlichen Aktion Nachdruck verliehen: Wie lokale Medien am Sonntag, 1. Mai 2016 (Ortszeit), berichteten, haben sich Aktivisten unter den Demonstranten gegenseitig Blut abgenommen, um damit Plakate zu beschriften, auf denen Botschaften wie "Rente oder Tod" zu lesen war. Zudem besetzten einige Demonstranten einen Platz in der Nähe des Regierungssitzes von Präsident Evo Morales.
Erst in der vergangenen Woche waren mehr als 450 Menschen mit Behinderung nach einem wochenlangen Protestzug in La Paz eingetroffen. Die Demonstranten machten sich im März aus Cochabamba auf dem Weg, viele dabei in Rollstühlen oder mit Gehhilfen. Kernforderung ist die Anhebung der staatlichen Unterstützung auf 500 Bolivianos (umgerechnet etwa 63 Euro). Morales lehnt eine Anhebung wegen der schwierigen Haushaltslage ab.
Die Bolivianische Bischofskonferenz unterstützt die Forderung der Demonstranten und rief die Regierung auf, mehr für Menschen mit Behinderung zu tun.
Quelle: KNA, Foto: Marcos, CC BY-ND 2.0