Mehr Polizei für Bergbaugebiete
Der peruanische Innenminister Wilfredo Pedraza hat angekündigt, die Polizeipräsenz in den Bergbauregionen des Landes zu verstärken. Die Konflikte dort seien dauerhaft weshalb es nötig sei, dort mehr Polizei einzusetzen „um das Agieren der Bürger, die Investitionen in den Bergbau und den friedlichen Protest, der legitim ist, zu garantieren“, zitiert die peruanische Zeitung „La República“ den Minister. Zum Zeitpunkt der Stationierung der Polizeieinheiten und zu deren Stärke machte Pedraza keine Angaben.
Die Erklärung des Innenministers fällt zusammen mit dem Wiederaufleben der Bergbaukonflikte im Land. Erst am Montag hatten Bergbaugegner in Cañaris (Lambayeque) im Norden des Landes mit Straßenblockaden gegen die Präsenz des kanadischen Bergbauunternehmens Candente Copper protestiert und gefordert, dass die Firma sich aus der Region zurück zieht.
24 Tote bei sozialen Konflikten im vergangenen Jahr
Pedraza erklärte mit Blick auf diesen Konflikt, dass dort nur 150 Polizisten stationiert seien, es bisher jedoch noch keine Zusammenstöße mit Minengegnern gegeben habe. Ein Versuch der Protestierenden, auf das Gelände der Bergbaufirma vorzudringen, sei gescheitert.
Der Innenminister versprach, dass Umstrukturierungen innerhalb der Polizei zu einer besseren Kontrolle der Polizisten im Dienst führen würden. Außerdem soll die Polizei mit einem neuen Kommunikationssystem ausgerüstet werden, das eine bessere Verständigung, etwa mit der Feuerwehr und Spezialeinheiten ermöglichen soll. Die Nationalpolizei steht immer wieder wegen übermäßigem Gewalteinsatz bei sozialen Protesten in der Kritik, der zudem meist straffrei bleibt. Die Ombudsstelle hatte erst vor wenigen Tagen in ihrem Bericht zu sozialen Konflikten im Jahr 2012 scharf kritisiert, dass die Zahl der Toten bei Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr mit 24 Opfern, allesamt Zivilpersonen, besonders hoch gewesen sei. (bh)