Mehr als fünf Millionen Menschen Opfer von Gewalt
Mehr als fünf Millionen Menschen sind laut Regierungsangaben von dem bewaffneten Konflikt in Kolumbien betroffen. Das berichten kolumbianische Medien am Donnerstag, 17. Januar, unter Verweis auf eine Zählung der zentralen Stelle für Opferbetreuung und Entschädigung. Neben den Hunderttausenden Toten und Verletzten berücksichtigt die Studie auch die Opfer von Landvertreibung und anderen Menschenrechtsverletzungen. Die Zählung war aufgrund eines im vergangenen Jahr beschlossenen Entschädigungsgesetztes nötig geworden, das eine zentrale Datenbank fordert, um den betroffenen Menschen Hilfe zukommen zu lassen.
Unterdessen wurden neue Berichte über Landvertreibungen in der Provinz Chocó bekannt. Den Angaben zufolge mussten mehr als 5.000 Menschen nach Kämpfen rivalisierender paramilitärischer Verbände ihre Heimat verlassen. Der Bischof der benachbarten Diözese Buenaventura, Hector Epalza Quintero, forderte die Politik auf, mit Investitionen in soziale Projekte der zunehmenden Gewalt in der betroffenen Region zu begegnen. Die Menschen lebten in einem permanenten Zustand von Angst, Gewalt und Sorge, so Quintero laut einer Erklärung der Kolumbianischen Bischofskonferenz.
In Kolumbien kämpfen linksgerichtete Guerillagruppen und rechtsgerichtete Paramilitärs um die Vormachtstellung im Drogenhandel sowie gegen die Armee. Jährlich kommen dabei etwa 3.000 Menschen ums Leben. Nach Angaben der Vereinten Nationen zählt Kolumbien zu den Ländern mit den meisten Binnenflüchtlingen weltweit.
Quelle: KNA