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Paraguay |

Massaker von Curuguaty: Inhaftierte beenden Hungerstreik

Die wegen des Massakers von Curuguaty inhaftierten Bauern Néstor Castro und Rubén Villalba haben am Mittwoch bekannt gegeben, ihren Hungerstreik vorerst zu beenden. Zuvor hatte die Richterin zwei schwangeren, ebenfalls wegen des Massakers inhaftierten Frauen Hausarrest zugestanden.

Die beiden Gefangenen begründeten das Ende ihres mehr als 50-tägigen Hungerstreiks damit, dass zwei von ihren drei Forderungen erfüllt worden seien: Der Hausarrest für die beiden Schwangeren Dolores López und Fanny Olmedo sowie der Austausch des mit dem Fall betrauten Richters José Benitez, dem der Anwalt des Bauernführers Villalba, Vicente Morales, Rechtsbeugung und Befangenheit vorgeworfen hatte. Seit kurzem ist die Richterin Janine Río für den Fall zuständig.

Bei der Räumung einer von landlosen Bauern besetzten Farm am 15. Juni des vergangenen Jahres im Bezirk Curuguaty waren elf Bauern und sechs Polizisten getötet worden. Im Dezember hatte Staatsanwalt Rachid 14 Bauern und Landlose wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung und Eindringens auf ein Landstück“ angeklagt.

Umstrittenes Verfahren

Neun von ihnen sollen sich zudem wegen vorsätzlichen Mordes verantworten. Gegen Polizisten wird bisher nicht ermittelt. Das so genannte „Massaker von Curuguaty“ hatte zu einem politischen Schnellverfahren geführt, durch das der bis dahin amtierende, gewählte Präsident Fernando Lugo abgesetzt wurde.

In- und ausländische Menschenrechts- und Bauernorganisationen hatten der Staatsanwaltschaft immer wieder einseitige Ermittlungen vorgeworfen, die sich auf die angebliche Täterschaft von Kleinbauern konzentrierten. Castro und Villalba erklärten in einer Verlautbarung, ihr Gesundheitszustand sei schlecht, der Hungerstreik habe jedoch öffentlich machen können, dass sie „Opfer eines kriminellen Verfahrens“ seien.

In einer unabhängigen Untersuchung des Massakers unter Federführung einer spanischen Juristin, die an die Generalstaatsanwaltschaft übergeben worden war, bestätigen Zeugenaussagen von Kleinbauern sowie Fotos und Filmdokumente die Anwesenheit von unbekannten Scharfschützen, die das Feuer eröffneten. (bh)

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