Maria Alejandra Vicuna zur Vizepräsidentin ernannt
Der ecuadorianische Präsident hat nach der Verhaftung von Jorge Glas die Bauministerin Maria Alejandra Vicuna zur neuen Vizepräsidentin ernannt. Vicuna wird das Amt vorerst lediglich stellvertretend ausführen, so lange die Ermittlungen gegen Glas laufen. Vicuna bedankte sich auf ihrem Twitter- Account für das Vertrauen, das Moreno in sie setze.
Jorge Glas wurden bereits im August alle Vollmachten entzogen, als erstmals der Verdacht aufkam, dass auch er in die Korruptionsaffäre um die Baufirma Odebrecht verwickelt ist. Nach umfassenden Untersuchungen hat der Oberste Gerichtshof Anfang dieser Woche dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Untersuchungshaft stattgegeben. Glas soll 14 Millionen US-Dollar Bestechungsgelder erhalten haben. Darüber hinaus soll er ein Korruptionsnetzwerk aufgebaut haben, dem weitere 33 Millionen US-Dollar zugeflossen sind. Diese Zahlungen sind während der Präsidentschaft von Rafael Correa geflossen. Damals war Glas Vizepräsident.
Glas bezeichnet sich als unschuldig
Der Politiker weist die Vorwürfe von sich, begab sich aber freiwillig in Haft. "Der Unschuldige muss nicht fliehen. Das habe ich nicht getan und das werde ich nicht tun", sagte er, nachdem das Urteil des Obersten Gerichtshof bekannt wurde. Dieser hatte dem Antrag mit der Begründung stattgegeben, dass akute Fluchtgefahr bestünde. Er werde seine Unschuld beweisen, sagte Glas weiter. Der ehemalige Präsent Rafael Correa stellte sich öffentlich hinter seinen engen Vertrauten und mutmaßte, dass von den Medien ein Komplott gegen Jorge Glas geschmiedet worden sei.
Die Korruptionsaffäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht ist einer der größten Skandale der lateinamerikanischen Geschichte. In mindestens zehn Ländern der Region flossen Schmiergelder in Millionenhöhe. Noch nie zuvor konnten aber auch so viele Beweise gesammelt werden, die bereits zahlreiche Politiker und Funktionäre den Job kosteten. (aj)