Mapuche-Proteste gegen Araucanía-Regierungsplan
In Chile sind Mitte der Woche Hunderte Mapuche-Indígenas gegen den von Präsident Piñera vorgeschlagenen Plan zur Befriedung des Konflikts zwischen Staat und Ureinwohnern auf die Straße gegangen. In Temuco, der Hauptstadt der Mapuche-Region Araucanía, demonstrierten Mapuche aus den Regionen Los Ríos, Biobío und La Aracaunía gegen das «Nationales Friedensabkommen für Araucanía», berichtet die Tageszeitung «RadioUChile».
Vor dem Regierungsgebäude in Temuco hielten die mehr als tausend Demonstranten Schilder hoch für die «Wiederherstellung und Verteidigung des Territoriums». Der Piñera-Plan verletze die Rechte der Mapuche auf Land, Kultur und politische Selbstbestimmung, so «RadioUChile» aus der südlichen Region Chiles. Auf Videos der Tageszeitung «Cooperativa Chile» waren Protestierende zu sehen, die den Araucanía-Plan verbrannten und mit zeremoniellen Holzstäben traktierten.
Auch wurde ein bei der Vorstellung des Araucanía-Plans der Regierung anwesender Mapuche-Geistliche als «Verräter» beschimpft. Der Entwicklungsplan soll der Administration in Santiago de Chile zufolge mit Investitionen in Höhe von acht Milliarden US-Dollar, der Einführung einer Quotenregelung für indigene auf Wahllisten und der Schaffung eines Indigenen-Ministeriums den seit Jahrhunderten ungelösten Konflikt in der Araucanía befrieden. Die historische Landfrage bleibt jedoch weiter ungeklärt, so Kritiker. (bb)