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Chile |

Mapuche-Gefangene erneut im Hungerstreik

Am vergangenen 15. April befanden sich die vier politischen Mapuche-Häftlinge Héctor Llaitul, Ramón Llanquileo, José Huenuche und Jonathan Huillical bereits wieder seit einem Monat im Hungerstreik.

Verurteilte fordern fairen Prozess

Die vier Männer waren am 15. März von einem Gericht in Cañete wegen des Attentats auf den Staatsanwalt Mario Elgueta zu Haftstrafen zwischen 20 und 25 Jahren verurteilt worden. Nachdem das Urteil gesprochen war, hatten sich die Männer entschlossen, den Hungerstreik von 2010 wieder aufzunehmen.

Die Inhaftierten, die alle Mitglieder der Koordinationsstelle der Mapuche-Gemeinden im Konflikt Arauco-Malleco CAM sind, fordern mit ihrem Hungertreik einen fairen und Prozess ohne Vorverurteilung und ohne Anwendung des noch aus der Pinochet-Diktatur stammenden Anti-Terror-Gesetzes.

Anti-Terror-Gesetz erneut angewendet

Die Sprecherin der Inhaftierten, Natividad Llanquileo, unterstrich, dass die Urteile politisch motiviert seien. Die Häftlinge selbst bezeichnen sich als politische Häftlinge. Die Hungerstreikenden befänden sich in einem bedenklichen Gesundheitszustand, da sie an einem früheren, mehr als drei Monate dauernden Hungerstreik teilgenommen hatten. Héctor Llaitul habe bereits 12 Kilogramm Körpergewicht verloren.

Die Verurteilten „bleiben inhaftiert, weil sie anders denken und die Fahne des Kampfes hochhalten“, erklärte der Freigesprochene Luis Menares. Während des Prozesses sei das Anti-Terror-Gesetz angewendet und die Beschuldigten daraufhin vorsorglich inhaftiert und es seien anonyme Zeugenaussagen im Prozess verwendet worden. Außerdem habe man schwere Unregelmäßigkeiten im Prozessverlauf festgestellt, kritisierten Mapuche-Vereinigungen.

Zusagen der Regierung nicht eingehalten

Nach dem dreimonatigen Hungerstreik vom vergangenen Jahr hatte die Regierung nach Verhandlungen zugesagt, das Anti-Terror-Gesetz nicht mehr anzuwenden. Llanquileo und weitere Mapuche-Verbände hatten jedoch betont, dass diese Zusage immer ausgehebelt werde.

In der Hauptstadt Santiago de Chile und den Städten Concepción und Temuco will die CAM deshalb weiter zu Protestdemonstrationen aufrufen.

Quelle: poonal

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