Leopoldo López und Daniel Ceballos im Hungerstreik
Der inhaftierte venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López und sein Mitstreiter Daniel Ceballos befinden sich seit vergangenem Freitag, 22. Mai 2015, in einem Hungerstreik. Dies geht aus einem Video hervor, das López heimlich im Gefängnis aufgenommen und anschließend herausgeschmuggelt hat. "Aufgrund der ständigen Verletzungen unserer Rechte und der unserer Familien (...) haben Daniel Ceballos und ich die Entscheidung getroffen, ab heute einen Hungerstreik zu beginnen, der mit sehr konkreten Forderungen verbunden ist", erklärt López in dem Video.
In seiner Botschaft fordert der Politiker anschließend die Freilassung aller politischer Gefangener, ein Ende der Verfolgung und Zensur sowie ein definitives Datum für die angekündigten Parlamentswahlen, die am Ende des Jahres durchgeführt werden sollen. Darüber hinaus ruft er seine Anhänger zu einem friedlichen Protest am kommenden Samstag, 30. Mai, auf.
Leopoldo López und Daniel Ceballos wurden beide im vergangenen Jahr zu Beginn der landesweiten Massenproteste gegen die Regierung des Präsidenten Nicolas Maduro festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen die Anstachelung zu Gewalt sowie den Versuch des Regierungsumsturzes vor. Die Opposition und ihre Anhänger hingegen machen Maduro und seine Politik für die anhaltende ökonomische Krise verantwortlich, die zu massiver Knappheit vieler Güter in Venezuela geführt hat.
In der politischen Krise in Venezuela scheinen sich, trotz mehrfacher Aufrufe internationaler Menschenrechtsorganisationen sowie Vermittlungsversuchen durch die OAS und die katholische Kirche, die Fronten immer weiter zu verhärten. (aj)
Foto: Globovisión, CC BY-NC 2.0