Lehrer streiken für besseres Gehalt
Lehrer aus 18 argentinischen Provinzen haben gestern ihre Arbeit an öffentlichen Schulen für 24 Stunden niedergelegt. Der Grund für den eintägigen Streik ist die Forderung nach einer besseren Bezahlung. Die Lehrergewerkschaft CTERA hatte in Verhandlungen mit dem argentinischen Bildungsministerium eine Erhöhung der Lehrergehälter um 30 Prozent gefordert. Die Regierung beendete diese Verhandlungen mit dem Angebot einer Lohnsteigerung von 19,7 Prozent- auf ein monatliches Gehalt von 636 US-Dollar. Dies lehnten die Lehrer ab und traten in den Streik, der zum Ausfall von Unterricht für Millionen von Schülern im Land führte.
Preissteigerung durch Inflation
Den Hintergrund für die Forderung der Lehrer ist die hohe Inflation von knapp 10 Prozent in Argentinien. Im vergangen Jahr kletterten die Preise in dem südamerikanischen Land um 23 Prozent. Damit ist das argentinische Preisniveau das zweithöchste in der Region und das Geld immer weniger wert. Dementsprechend fordert die CTERA mit der Lohnerhöhung einen Ausgelich für die steigende Inflationsrate. Der Bildungsminister Alberto Sileoni sieht allerdings keinen Anlass für eine 30- prozentige Lohnerhöhung im Schuldienst. Außerdem „erlaubt uns die wirtschaftliche Lage eine solche Zusage nicht“, erklärte Sileoni gestern in Buenos Aires.
Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die Lohnverhandlungen in Argentinien sich bald auf weitere Sektoren ausdehnen werden. Sie prognostizieren dabei weiterhin, dass die Regierung um moderate Lohnerhöhungen verhandeln wird, da zu erwarten ist dass das diesjährige Wirtschaftswachstum, durch die hohen Ernteausfälle von Soja und Mais, weitaus geringer ausfallen wird, als zunächst angenommen. Langfristig gilt es unter ökonomen als die größte Herausforderung der Regierung Christina Kirchners die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. (aj)