Langfristige Hilfe zugesagt
Zum Abschluss der Geberkonferenz im haitianischen Montreál haben sich die „Geberländer“ verpflichtet, Haiti die kommenden zehn Jahre zu unterstützen. Konkrete Zahlen wurden allerdings nicht genannt. Bei der Konferenz, an der die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton und ihr französischer Amtskollege Bernard Kouchner sowie Vertreter von weiteren zwölf Staaten und der Europäischen Union teilnahmen, ging es um den Wiederaufbau Haitis nach dem Erdbeben uund die dafür notwendigen Mittel.
Nach Ansicht des haitianischen Ministerpräsidenten Jean-Max Bellerive brauche das Land mindestens fünf bis zehn Jahre lang Hilfe beim Wiederaufbau. Das Volk sei ausgeblutet, gemartert und am Boden zerstört. „Die Menschen von Haiti brauchen mehr und mehr und mehr Hilfe, um den Wiederaufbau zu schaffen.“ Die offizielle Zahl der Todesopfer des Erdbebens liegt nach Angaben der Regierung in Port-au-Prince bei 150.000. Die tatsächliche Zahl der Toten könnte allerdings um vieles höher liegt.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, habe die haitianische Regierung Forderungen von Hilfsorganisationen beispielsweise nach einem Schuldenerlass vorerst zurückgewiesen. „Angesichts der tatsächlichen Not, die herrscht, ist unser Schuldenproblem klein“, sagte Ministerpräsident Bellerive. „Was wir brauchen sind langfristige Zusagen.“
Einem Artikel der „New York Times“ zufolge, beziffert Haitis Regierung den Bedarf an finanzieller Hilfe für die notleidende Bevölkerung und den Wiederaufbau auf 3 Milliarden Dollar. Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen warnte, die Überlebenden des Erdbebens müssten viel länger versorgt werden als angenommen.
Im März soll am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York eine internationale Konferenz stattfinden.