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Kolumbien |

Lange Haftstrafen für Militärs wegen "falsos positivos"

Graffito an der Universität für Rechtwissenschaften in Bogotá, Kolombien. Foto: Julián Ortega Martínez, CC BY 2.0
Graffito an der Universität für Rechtwissenschaften in Bogotá, Kolombien. Foto: Julián Ortega Martínez, CC BY 2.0

In Kolumbien hat ein Gericht in zweiter Instanz sechs Militärangehörige im Skandal um die sogenannten "falsos positivos" zu langen Haftstrafen zwischen 46 und 50 Jahren verurteilt. Den Verurteilten wurde zur Last gelegt, im August 2007 drei schutzlose Obdachlose erschossen und wenig später als Guerilleros präsentiert zu haben. Die Morde seien bösartige Absicht der Armeeangehörigen gewesen und sie seien im vollen Bewusstsein verübt worden, hießt es in der Urteilsbegründung eines Gerichts in Popayan. Die Opfer seien unter falschen Versprechungen an den Ort der Morde gelockt und dort hingerichtet worden. Neben der langen Haftstrafe wurden die Militärs auch zu Schadenersatzzahlungen an die Familien der Opfer verurteilt.

Die Skandale um die "falsos positivos" zählen zu den schwersten Menschenrechtsverletzungen während des bewaffneten Konfliktes in Kolumbien. Während der Präsidentschaft des rechtskonservativen Politikers Alvaro Uribe (2002 2010) kam es als Folge umstrittener Regelungen zu diesen gefälschten Beweisen. Militärangehörige töteten in Erwartung von Begünstigungen unschuldige Zivilisten und gaben diese später als Angehörige von Guerillagruppen aus, die im Kampf gefallen seien. Möglich machte dies eine Art Prämienregelung innerhalb des Militärs. Verteidigungsminister war damals der heutige Präsident und designierte Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos. Die juristische Aufarbeitung des Skandals hat gerade erst begonnen. Wie viele unschuldige Zivilisten auf diese Weise ums Leben kamen, ist bis heute ungeklärt. (TK)

Foto: Julián Ortega Martínez, CC BY 2.0

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