Landwirtschaft testet Marktmechanismen
Im Zuge der jüngsten Wirtschaftsreformen haben Kubas Behörden erstmals seit Jahrzehnten die Durchführung eines privaten Agrar-Großhandelsmarktes genehmigt. Wie die kubanische Tageszeitung "Trabajadores" berichtet sei der Wochenmarkt mit freien Preisen ohne staatliche Subventionierung am Sonntag, den 30. Mai 2014 auf der größten Nebeninsel Isla de la Juventud im Südwesten der Karibiknation abgehalten worden.
Der Markt werde im Rahmen eines Experimentes des Landwirtschaftsministeriums und Finanz-und Preisministeriums getestet, um erste Erfahrungen mit der kontrollierten Marktwirtschafts zu sammeln, so eine Erklärung der kubanischen Behörden. Ohne die bisher üblichen Subventionen werden in dem Spezialverwaltungsgebiet Isla de la Juventud landwirtschaftliche Erzeugnisse, Maschinen und technische Dienstleistungen angeboten, so das Blatt.
Auf Kuba gibt es seit Beginn der Wirtschaftsreformen rund 500.000 kleine Unternehmer, vor allem Landwirte konnten ihre Produkte bisher nicht völlig auf unregulierten Großmärkten verkaufen, berichtet das Internetportal Cubaencuentro. Um die Leistungsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft zu stärken hat Kubas Präsident Raul Castro seit 2008 damit begonnen, auch den Agrarsektor zu liberalisieren, beispielsweise durch Verpachtung staatlicher Ländereien an Kleinbauern. (bb)