Landrückgabe hat begonnen
Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat am Mittwoch die ersten Hektar Land in einer feierlichen Zeremonie an die Opfer des bewaffneten Konflikts in dem südamerikanischen Land übergeben. In dem im Norden Kolumbien gelegenen Dorf Mampuján haben 31 Familien insgesamt 158 Hektar Land erhalten. Diese Familien sind somit die ersten Kolumbianer, die von dem zu Beginn dieses Jahres in Kraft getretenen Gesetz der Opfer und der Wiedergutmachung profitieren. Die Opfer des bewaffneten Konflikts, der seit mehr als fünf Dekaden in Kolumbien Land herrscht, bekommen außerdem eine Entschädigungszahlung, die ihnen den Bau von Häusern ermöglichen soll. „Heute findet der erste Akt der Wiedergutmachung statt, welche durch das neue Gesetz von diesem Januar möglich ist“, verkündete Santos auf der Feier.
In Mampuján im Department Bolívar ermordete die paramilitärische Gruppe “El Bloque de los Héroes de Maria“ im Jahr 2000 elf Bauern in einem blutigen Massaker. Im Anschluss verließen viele der ansässigen Familien ihre Häuser und Grundstücke aus Angst vor weiterer Gewalt. Präsident Santos betonte, dass dieser erste Akt der Landrückgabe erst der Anfang sei. Seit das Gesetz in Kraft getreten ist, seien insgesamt bereits 1,4 Millionen Hektar Land rechtlich für die Wiedergutmachung betitelt worden. „Wir haben es in dieser kurzen Zeit geschafft die gesamte institutionelle Struktur und alles Weitere zur Verwirklichung des Traums der Wiedergutmachung an die unter der Gewalt leidenden Bauern bereit gestellt“, erläuterte das kolumbianische Staatsoberhaupt.
Offiziellen Zahlen zufolge sind in den bewaffneten Kämpfen zwischen Guerilla, Paramilitärs und dem Militär 600.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Vereinten Nationen gehen weiterhin davon aus, dass ca. vier Millionen Menschen vertrieben worden. (aj)