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Argentinien |

Landarbeiterfamilien sollen Mandelplantagen weichen

Im Jahr 2009 kaufte die koreanische Firma „Kosmo Nuevo“ für 3. Mio US-Dollar etwa 8.000 Hektar angeblich unbewohntes Land in der Provinz Mendoza. Die Behörde für natürliche Ressourcen hat die Rodung von 1.200 Hektar genehmigt. Doch dort leben seit mehreren Generationen Landarbeiter. Die Firma versucht, die Familien mit Drohungen und Gewalt loszuwerden.

Am 28. November arbeiteten einige Mitglieder der betroffenen Familien aus dem Ort "La Verde" auf dem umstrittenen Land, als sie von Fahrzeugen der koreanischen Firma und deren Sicherheitspersonal regelrecht eingekesselt und bedroht wurden. Sie blockierten ihnen den Zugang zum Land und schlugen einem Jugendlichen, der die Situation filmte, das Handy aus der Hand.

Anfang Dezember erklärte ein Provinzgericht die Vertreibungen für rechtswidrig. Die Lage bleibt jedoch weiter angespannt. Nach Angaben der Gewerkschaft der Landlosen (UST) sind zwischen 2.000 und 3.000 Familien in der Provinz betroffen. Ein Gespräch mit der 38-jährigen Griselda Suárez (38), Einwohnerin von "La Verde" und Mitglied der UST.

Wo liegt das Gemeindeland, um das es geht und wie groß ist die Fläche?

Es geht um einen Teil einer Fläche, die in Gemeindebesitz ist und insgesamt 14.000 Hektar groß ist. Der Konflikt dreht sich um etwa 8.300 Hektar davon. Das Land liegt im nördlichsten Gemeindebezirk der Provinz Mendoza, an der Grenze zur Provinz Nueva California. Wir haben nur das Register der Landarbeiter (RUP). Die Situation ist kompliziert: In Mendoza gibt es nicht viele Fälle, in denen eine Enteignung durchgesetzt wurde oder etwas Ähnliches. In der letzten Zeit wurden wir immerhin angehört; etwas ist auf den Weg gebracht, Wir müssen sehen, ob es uns gelingt, Landtitel für diese Flächen bekommen.

Worin besteht die Überschneidung des Gemeindelandes mit dem Landstück, dass die Firma „Nuevo Cosmos“ 2009 für 3 Mio. US-Dollar erworben hatte? Und wie viele Familien leben im Ort „La Verde“?

Es geht um die schon erwähnten 8.300 Hektar, mit Ausnahme von 500 Hektar, auf denen die Koreaner bereits Mandelplantagen angelegt haben. Wir sind etwa 25 Familien auf der Gesamtfläche von 14.000 Hektar, 15 Familien sind auf der strittigen Fläche. Meine Großmutter väterlicherseits ist beispielsweise hier geboren, die Besitzurkunde für die meine Vorfahren mütterlicherseits stammt aus dem Jahr 1935.

Befinden sich die Häuser der Landarbeiter auf dem Land der Firma „Nuevo Cosmos“?

Ja, einige. Andere wiederum nicht. Aber das war schon immer so. Sie befinden sich am Rand des Landstücks an der Grenze zum Nachbarbezirk Lavalle (Provinz Mendoza)

Sie haben berichtet, dass Fahrzeuge der Firma wiederholt die Landarbeiter angegriffen haben. Was ist genau vorgefallen?

Die Landarbeiter wollten sie am roden auf dem großen Hügel hindern und das sind sie mit einer Maschine direkt auf die Leute losgefahren, am 28. November war ich selbst dabei.

Gibt es vor Ort irgendeinen Schutz durch die Polizei?

Nein, überhaupt nicht. Die Polizei kam zwar, aber sie erklärten, es handele sich um einen Konflikt zwischen Privatleuten und da könnten sie nichts machen und sind wieder gefahren. Das Sicherheitspersonal taucht auf, sobald wir dort sind, um uns zu bedrohen.

Wie wollen Sie den Konflikt lösen?

Aber wir haben uns schon entschieden, bis zum letzten Meter zu kämpfen. Die Koreaner wollen das Land mit Gewalt an sich reißen und wir werden ihnen das Land nicht geben. Wir Landarbeiter bleiben auf dem Land und werden und wehren uns auch mit Hilfe der Justiz. Wir hoffen, dass wir angehört werden und eine Entscheidung getroffen wird. Den Koreanern sagen wir, die Gerichte müssen entscheiden, war Recht hat.

Biodiversidadla mit Informationen von OCRN in: Adital; Deutsche Bearbeitung und Aktualisierung mit argentinischen Presseberichten: Bettina Hoyer

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