Land und Kredite für Migranten
Die Regierung in Ecuador will nach Spanien ausgewanderte Arbeitsmigranten zurück ins Andenland holen. Im Rahmen eines Rückkehrer-Programms wolle man rückreisewilligen Staatsbürgern mit der Zuweisung von Grund und Boden sowie der Vergabe von Krediten einen Neuanfang in der Heimat ermöglichen, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur »Andes« am Freitag, 18. Januar. Eine Delegation des Ministeriums für Landwirtschaft werde zur Auswahl geeigneter Interessenten am Wochenende, 19./20. Januar nach Spanien reisen.
Im von der Wirtschafts- und Finanzkrise hart getroffenen Spanien leben rund 400.000 Migranten aus Ecuador. In den spanischen Landwirtschaftszentren von Murcia (Südosten), Lérida (Nordosten) sowie Almería und Huelva (Süden) würde zunächst nach 300 Einwanderern mit Erfahrung im Agrarbereich gesucht. Besitztitel und die Bewirtschaftung des übereigneten Bodens soll den Teilnehmern in der Heimat ein Auskommen sichern, erklärte Ecuadors Botschafterin in Spanien, Aminta Buenaño.
"In diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Spanien sind viele unserer Landsleute arbeitslos geworden. Es ist unsere verfassungsgemäße Pflicht ihnen zu helfen", zitiert die ecuadorianische Tageszeitung "El Tiempo" Botschafterin Buenaño. Quito habe damit auf ein Gesuch ecuadorianischer Arbeitsmigranten aus Lérida reagiert. Diese hätten sich an die Botschaft in Madrid gewendet, um in das in ihrem Heimatland seit vier Jahren laufende Landverteilungsprogramm "Plan Tierra" aufgenommen zu werden.
Seit 2011 wurden dabei bisher 19.000 Hektar an landlose Bauern verteilt, so offizielle Daten. Das Landwirtschaftsministerium erhofft sich auf diesem Weg die heimische Produktion von Nahrungsmitteln zu stärken. Den Start oder die Rückkehr ins Bauernleben sollen auch staatliche Kredite zu Sonderkonditionen erleichtern. (bb)