Kirchner weiht Atomkraftwerk ein
Die argentinische Präsidentin Christina Fernandez Kirchner hat am Mittwoch das Atomkraftwerk Atucha II eingeweiht. Der Atommeiler ist die dritte Anlage in dem südamerikanischen Land. Er liegt 100 km nordwestlich von Buenos Aires direkt neben Atucha I, dem ersten Atomkraftwerk Lateinamerikas. Kirchner hat bei der Eröffnungsfeier den Bau weiterer Reaktoren in Argentinien angekündigt. „Wir möchten eine der führenden Mächte in der friedlichen Nutzung der Atomenergie sein. Die argentinischen Forscher haben ihr Wissen noch nie missbraucht, um anderen Leid anzutun“, sagte die Regierungschefin in ihrer Rede.
Der Bau des Atomkraftwerks Atucha II war bereits 1980 in Auftrag gegeben worden, wurde aber auf Grund der vielen Privatisierungsmaßnahmen in den 1990ern unterbrochen. Der verstorbene ehemalige Präsident Nesto Kirchner nahm die Fertigstellung der Nuklearanlage 2006 wieder auf. Insgesamt kostet das Vorhaben 2,4 Millionen US-Dollar. Atucha II erhöht den Anteil von Atomenergie in Argentinien von sieben auf zehn Prozent.
Greenpeace hat im Zuge der Einweihung des Atomkraftwerks eine Onlinekampagne gestartet und die Argentinier dazu aufgerufen, sich gegen Atomenergie in ihrem Land zu stellen. Vor allem der Bau weiterer Meiler, wie das geplante Atucha III, müsse laut der Umweltorganisation verhindert werden. In den ersten 24 Stunden nahmen 35.000 Menschen an der Internetaktion teil. (aj)