Kirchen sollen an Kriminalitätsbekämpfung mitwirken
Venezuelas Innenminister Miguel Rodriguez Torres hat von den christlichen Kirchen des Landes mehr Engagement im Kampf gegen die Kriminalität gefordert. Es gebe "bestimmte Institutionen", die dem Thema auswichen und Appelle der Regierung nicht aufgreifen wollen, sagte Rodriguez dem staatlichen TV-Sender VTV. Als Beispiel nannte er die katholische und die evangelischen Kirchen. Dabei könnten diese ihre Pfarrstrukturen und ihren moralischen Einfluss besser nutzen.
Die Venezolanische Bischofskonferenz hatte zuletzt ein stärkeres Engagement der sozialistischen Regierung gegen die ausufernde Gewalt gefordert. Nach offiziellen Angaben wurden im Jahr 2012 in Venezuela 16.072 Menschen ermordet. Das entspricht einer Rate von 54 Fällen je 100.000 Einwohnern. Die Bürgerrechtsorganisation Observatorio Venezolano de Violencia (OVV) kommt nach eigenen Angaben dagegen auf eine Quote von 73 Morden. Caracas gilt als die gefährlichste Hauptstadt Lateinamerikas. Die venezolanische Regierung schickte zuletzt 3.000 Soldaten auf die Straßen der Hauptstadt, um für mehr Sicherheit zu sorgen.
Quelle: KNA