Kirche hält Kirchner Infiltrierung der Schulen vor
Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und der Regierung von Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner erleben eine neue schwere Belastungsprobe. Die katholische Bischofskonferenz (CEA) wirft der regierungsnahen politischen Jugendorganisation "La Campora" vor, Schüler sowohl in staatlichen als auch in katholischen Schulen gezielt für politische Kampagnen zu missbrauchen.
Erzbischof Hector Aguer von La Plata sagte der Tageszeitung "Los Andes", in den Schulen finde eine politische Indoktrinierung mit dem Ziel einer politischen Manipulation statt. In den vergangenen Tagen hatte die Kirche zudem die angestrebte Wahlreform kritisiert, die das Wahlalter auf das 16. Lebensjahr festsetzen will.
Das Verhältnis zwischen der linksgerichteten Präsidentin Cristina Kirchner und der katholischen Kirche gilt seit Jahren als angespannt. "La Campora" wurde Anfang 2003 vom späteren argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner (2003 - 2007) gegründet, um die argentinische Jugend für seine Politik zu mobilisieren. Die Jugendorganisation ist nach Hector Campora benannt, der 1973 als "Statthalter" für Juan Peron die Präsidentschaftswahl gewann und darauf den Weg bereitete, damit der General aus dem Exil nach Argentinien zurückkehren und erneut Präsident werden konnte. "La Campora" ist wegen ihrer widerspruchslosen Treue zu Präsidentin Kirchner im Land umstritten.
Quelle: KNA