Kirche fordert Veränderungen
Die katholische Kirche in Venezuela hält Reformen in dem sozialistischen Land für notwendig. Die Venezolaner forderten "Veränderungen in allen Bereichen" ein, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Diego Padron Sanchez, laut der Tageszeitung "El Universal" (Onlineausgabe). Wirtschaft und Politik müssten den Experten überlassen werden, so der Erzbischof von Cumana am Rande der Vollversammlung der Bischöfe.
Er rief Regierung und Opposition auf, interne Streitigkeiten zu überwinden und die seit Mai ausgesetzten Gespräche über ein Ende der politischen und wirtschaftlichen Krise wieder aufzunehmen. Allerdings dürfe der Dialog nicht lediglich dazu dienen, die Proteste zu beschwichtigen, sondern müsse wahrhaftig und mit dem Ziel greifbarer Resultate geführt werden.
Nach wochenlangen Protesten hatten die sozialistische Regierung von Staatspräsident Nicolas Maduro und Teile der Opposition im April Gespräche zur Überwindung der politischen und wirtschaftlichen Krise aufgenommen. Daran nahmen neben Vertretern des Staatenbündnisses UNASUR auch der Vatikanbotschafter in Venezuela, Erzbischof Aldo Giordano, als Vermittler teil.
Die Proteste richteten sich gegen Lebensmittelknappheit, hohe Kriminalität, Polizeigewalt und staatliche Zensur. Die venezolanische Regierung bezeichnete die Proteste als Putschversuch und ließ zahlreiche Oppositionspolitiker unter dem Vorwurf verhaften, für die Gewalt verantwortlich zu sein. Menschenrechtsorganisationen erheben schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte. Human Rights Watch bezeichnete die Lage der Menschenrechte im Land zuletzt als "zutiefst besorgniserregend".
Quelle: KNA