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Venezuela |

Kirche fordert Entwaffnung von Paramilitärs

Studentenproteste in Venezuela. Foto: Kira Kariakin. CC BY-NC-ND 2.0.
Studentenproteste in Venezuela. Foto: Kira Kariakin. CC BY-NC-ND 2.0.

Die katholische Kirche in Venezuela fordert eine sofortige Entwaffnung regierungsnaher paramilitärischer Banden. "Man kann nicht von einer Politik der Entwaffnung sprechen und diese Gruppen dann bewaffnet lassen", sagte der Vorsitzende der Venezolanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Diego Padron von Coro, der regierungskritischen Tageszeitung "El Nacional" (Samstag Ortszeit).

Die sogenannten "colectivos" wurden auf Initiative des vor knapp einem Jahr gestorbenen Staatspräsidenten Hugo Chavez gegründet. Diese radikalen Unterstützergruppen kontrollieren ganze Armenviertel der Großstädte, oft losgelöst von Polizei und Justiz. Die Banden wurden von der Regierung bewaffnet, um die sozialistische "chavistische" Revolution im Fall einer US-Invasion zu verteidigen. Die Opposition wirft den "colectivos" vor, die derzeitigen Studentenproteste unterwandern und für die Gewaltausbrüche gesorgt zu haben, um die zuvor friedlichen Proteste in Misskredit zu bringen.

Staatspräsident Nicolas Maduro ging am Samstag (Ortszeit) in einer Rede indirekt auf die Kritik ein: "Wer ein rotes Hemd mit dem Gesicht von Chavez trägt und dann eine Waffe zieht und einen anderen Venezolaner angreift, der ist weder ein "Chavista" noch ein Revolutionär und wird ins Gefängnis gehen." Am Freitag hatte Maduro einen Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit in dem extrem gewaltreichen Land vorgestellt.

Der costaricanische Friedensnobelpreisträger Oscar Arias Sanchez hatte zuvor kritisiert, in Venezuela würden individuelle Rechte wie Presse-, Meinungs- und Demonstrationsfreiheit missachtet. Tausende Studenten und Regierungsgegner würden von Sicherheitskräften brutal und mit Waffen angegriffen. Auch das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte zeigte sich über die jüngste Eskalation der Gewalt besorgt und forderte eine "unverzügliche, umfassende und unabhängige" Untersuchung der Vorkommnisse.

In ganz Venezuela waren in der vergangenen Woche mehrere tausend Studenten auf die Straße gegangen, um gegen Gewalt, hohe Inflation und Lebensmittelknappheit zu demonstrieren. Die zunächst friedlichen Proteste eskalierten später; drei Menschen kamen ums Leben. Opposition und Regierung machten sich anschließend gegenseitig verantwortlich. Für diesen Sonntag (Ortszeit) hat die Opposition erneut zur einer Großdemonstration aufgerufen. Die Regierung will ihrerseits ihre Anhänger mobilisieren.

Quelle: KNA.

Foto: Kira Kariakin. CC BY-NC-ND 2.0.

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