Kirche fordert besseres Katastrophenmanagement
Die katholische Kirche in Venezuela hat die Regierung von Staatspräsident Hugo Chavez aufgefordert, die Anstrengungen im Kampf gegen die Auswirkungen der heftigen Regenfälle zu erhöhen. "Ich möchte die Streitkräfte, die regionalen und lokalen Behörden auffordern, dass sie intensiver kooperieren und besser zusammenarbeiten", erklärte der Vorsitzende der venezolanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ubaldo Santana. Das Land müsse diesen Moment überstehen, ganz gleich auf welcher politischen oder ideologischen Seite die handelnden Akteure ständen, so Santana weiter. Kardinal Jorge Urosa Savino übte derweil scharfe Kritik am Katastrophen-Management der Regierung: "Es gibt keine institutionelle Koordinierung der Hilfe." Politiker in den Oppositionshochburgen kritisierten, sie seien von den nationalen Hilfsmaßnahmen abgeschnitten.
Die Überflutungen und Erdrutsche der letzten Tage haben in Venezuela mindestens 34 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 5.000 Menschen wurden obdachlos. Der venezolanische Justizministers Tareck El Aissami teilte mit, dass 70.000 Menschen in Notunterkünfte untergebracht wurden. Unterdessen bedankte sich der venezolanische Staatspräsident für die geleistete Soforthilfe aus Kolumbien und Bolivien. Die beiden Nachbarländer Kolumbien und Venezuela, die erst vor wenigen Monaten nach Jahren diplomatischer Spannungen einen politischen Neuanfang beschlossen, hatten sich in den vergangenen Wochen nach den heftigen Regenfällen gegenseitig geholfen. (TK)