Katholische Universität: Franziskus will eine Lösung

Der Papst aus Argentinien will die Probleme mit der einst katholischen Universität von Peru auszuräumen. Der Vatikan bestätigte das Faktum, nannte aber keine Details.

Ende April hat Limas Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne in Vertretung des abwesenden Apostolischen Nuntius bekanntgegeben, dass Papst Franziskus eine Kommission für dieses Vorhaben eingesetzt hat. An diesem Montag hat sich Papst Franziskus von Ciprinai persönlich im Vatikan über den Stand der Dinge informieren lassen.

Der Rektor der vormals Päpstlichen Katholischen Universität von Peru (PUCP), der Jurist Marcial Rubio Correa, akzentuierte seinerseits in einer Mitteilung, es gehe um eine "endgültige und einvernehmliche" Lösung in dem langjährigen Konflikt zwischen der Hochschule mit der Erzdiözese Lima und dem Vatikan. - Der Kommission gehören die Kardinäle Gerald C. Lacroix (56) von Quebec/Kanada, Ricardo Ezzati Andrello SDB (72) von Santiago/Chile und Peter Erdö (61) von Esztergom-Budapest/Ungarn an. Der Ungar, ein versierter Kirchenrechtler, hatte bereits 2011 die Visitation der PUCP geleitet.

Während des Pontifikats von Papst Benedikt XVI., der selbst als Kardinal Joseph Ratzinger 1986 die Ehrendoktorwürde der PUCP erhielt, teilte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone SDB der 1917 als erster privater Universität in Peru gegründeten Hochschule mit, dass ihr die Titel "Päpstlich" und "Katholisch" entzogen wurden, da sie sich weigere, ihre Statuten der Apostolischen Konstitution "Ex Corde Ecclesiae" von Johannes Paul II. vom 15. August 1990 anzupassen. Die Einrichtung firmiert indes weiterhin unter diesem Namen, etwa auf ihrer Internetseite. Einer der jetzt im Vatikan Zuständigen ist der noch von Benedikt XVI. zum Präfekten der Glaubenskongregation ernannte deutsche Kardinal Gerhard Müller, zudem ein Kenner Perus und Freund des einheimischen Befreiungstheologen Gustavo Gutierrez - und ebenfalls einer der Ehrendoktoren der PUCP.

Seit Ende der 1960er Jahre, so der Vorwurf seitens Rom und der Erzdiözese Lima, deren Oberhirte als Großkanzler fungiert, habe die Hochschulleitung vielmehr eigenmächtig und einseitig immer wieder Modifizierungen an ihren Statuten und Regelwerken vorgenommen, die im Gegensatz zu den Interessen der katholischen Kirche stünden. Zugespitzt hat sich der Konflikt vor allem, seit 1999, als der heutige Kardinal Cipriani (70), Mitglied des Opus Dei, Erzbischof von Lima wurde. Bereits in den Jahren zuvor, in der Amtszeit von Kardinal Augusto Vargas Alzamora SJ, hatte Rom die Universität gedrängt, ihre Statuten im Sinne von "Ex Corde Ecclesiae" zu überarbeiten. Dies fordere nicht nur das Kirchenrecht, auch die Studenten hätten das Recht an einer vom Vatikan anerkannten Universität zu studieren.

Alle Gespräche zwischen den zuständigen kirchlichen Stellen auf vatikanischer und ortskirchlicher Ebene verliefen jedoch im Sand. Zudem führte die PUCP jahrelange Streitigkeiten um Rechts- und Grundbesitzfragen mit der Erzdiözese Lima in Person von Cipriani.

Quelle: KNA