Kardinal Rodriguez: Hunger ist kein Schicksal
Der Präsident von Caritas Internationalis, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, hat die ungerechte Verteilung von Nahrungsmitteln angeprangert. Hunger wurzele nicht in einem "Mangel an Ressourcen", sondern im "Fehlen gerechter Verteilmechanismen und Strukturen", betonte er am Freitag bei einem internationalen Caritas-Kongress gegen Hunger in Wien. Die Bekämpfung von Hunger sei "nicht nur eine Frage der Quantität der Nahrungsmittelproduktion", sondern immer auch eine Frage der ungleichen Chancen und ungerechter Strukturen.
Nahrungsmittelsicherheit herzustellen sei das Gebot der Stunde, so Rodriguez, denn: "Hunger ist kein Schicksal und nicht das Los der Armen." Das Recht auf Nahrung sei grundlegend und müsse unbedingt geachtet werden. Hunger sei eine "Tragödie", und seine Bekämpfung bedeute, sich für den Schutz des menschlichen Lebens überhaupt einzusetzen, betonte der Kardinal.
Er verwies darauf, dass Hunger auch eine "spirituelle Dimension" habe. Nahrung spiele auch in der Bibel eine zentrale Rolle, etwa in der Eucharistie, dem "Brot des Lebens". Vor diesem Hintergrund sei Hunger als geradezu "uneucharistische Situation, als Sünde und Dunkelheit" zu betrachten.
Quelle: KNA