Jacinto Convit im Alter von 100 Jahren verstorben
Der venezolanische Arzt und Wissenschaftler Jacinto Convit ist am Montag im Alter von 100 Jahren in Caracas verstorben. "Nach 100 Jahren des Lebens und des Einsatzes für Menschen durch die Medizin, ist Dr. Jacinto Convit Garcia gestorben", gab seine Familie in einer kurzen Mitteilung bekannt. Die genaue Todesursache ist unbekannt. Convit galt als einer der führenden Wissenschaftler im Bereich der Behandlung tropischer Krankheiten. Weltweite Anerkennung bekam er vor allem durch die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Lepra im Jahr 1987. Für diese Leistung wurde ein Jahr später für den Nobelpreis nominiert.
Bereits in seinen Studentenjahren bewegten den Sohn eines Spaniers und einer Venezolanerin das Schicksal und die Stigmatisierung Leprakranker. Er arbeitete jahrelang in den Slums von Caracas und entlegenen Regionen des Landes, um den Leprakranken und den Armen der Bevölkerung zu helfen. Es heißt, er habe seine Behandlungen bei den Patienten nie in Rechnung gestellt.
Neben seiner Entwicklung eines Impfstoff gegen Lepra, entdeckte er außerdem einen Impfstoff gegen Leishmaniose. Die Hautkrankheit wird durch Sandfliegen übertragen und kommt besonders in der ärmeren Bevölkerung häufig vor. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation verlieh ihm den Titel "Held der öffentlichen Gesundheit". Insgesamt erhielt er mehr als 40 nationale und internationale Auszeichnungen.
Jacinto Convit arbeitet bis zu seinem Tod an einer Impfung gegen Brust-, Darm- und Magenkrebs. Seine letzte Studie in diesem Zusammenhang wurden erst im vergangenen Jahr veröffentlicht. (aj)