IWF rügt Kirchner
Die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds (IWF) Christine Lagarde hat die Regierung von Christina Kirchner öffentlich gerügt. Bereits seit einem Jahr fehle es der internationalen Organisation an zuverlässigen Daten zur wirtschaftlichen Situation in dem südamerikanischen Land. Besonders mangelhaft seien die Auskünfte zum Preisniveau und zum Bruttoinlandsprodukt sowie zur Inflation. „Wir geben der argentinischen Regierung noch drei Monate. Sollte sich die Situation bis Mitte Dezember nicht verbessert haben, gibt es die rote Karte“, so Lagarde, die damit eine Verbindung zum Fußball-Land Argentinien herstellte. Man habe sich zu diesem Zeitpunkt noch für die Verwarnung entschieden. Im Dezember würde dann allerdings von Seiten des IWF-Vorstands ein offizieller Tadel erfolgen.
Die argentinische Präsidentin Christina Kirchner nutze die derzeitige Generalversammlung der Vereinten Nationen, um zu reagieren. Sie wies die Vorwürfe des IWF und vor allem den Vergleich mit einem Fußballspiel scharf zurück. Sie wies darauf hin, dass Argentinien sich in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit den 1930er Jahren befinde und dies nichts mit einem Fußballspiel zu tun habe. Kirchner verdeutlichte außerdem, dass das südamerikanische Land eine souveräne Nation sei, die sich nicht unter Druck setzen lasse. Die Regierungschefin kritisierte den IWF ihrerseits. „Ich würde dem IWF empfehlen bei der FIFA in die Lehre zu gehen“. Denn der FIFA gelingt es alle vier Jahre eine Fußball WM auf die Beine zu stellen, während der IWF seit Jahren daran scheitert, die internationale Wirtschaft zu organisieren“. (aj)